Forschungsschwerpunkt auf der Jahrestagung der DGPuK in Berlin präsent

Unter dem Titel „Öffentlichkeit(en) und ihre Werte“ traf sich die Deutsche Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft zu ihrer 70. Jahrestagung an der FU in Berlin. Über 400 Teilnehmer debattierten über Wertebezüge in der Forschung und tauschten sich über laufende Studien und Projekte aus.

Mit zwei Vorträgen war auch der Forschungsschwerpunkt präsent:

Carina, W., Ziegele, M., Warné, M., Peters, J. L., Sauer, F., Wagner, S., Behrendt, M., Billen, M., Wilms, L., Harmeling, S., & Marschall, M. (2025, 20. März). "Haben Sie diesen Beitrag schon gesehen?". Wie Künstliche Intelligenz die wahrgenommene Egalität von Online-Diskussionen steigern kann: Ein Feldexperiment. Jahrestagung der DGPuK zum Thema "Öffentlichkeit(en) und ihre Werte", Berlin.

Der Vortrag rückt die Egalität als zentrales normatives Kriterium (online-)diskursiver Prozesse im Sinne deliberativer Demokratietheorien in den Fokus. Da empirische Befunde nahelegen, dass dieses Kriterium in Online-Diskussionen häufig nicht erfüllt wird, wurde untersucht, inwiefern der Einsatz Künstlicher Intelligenz zur Förderung wahrgenommener Egalität beitragen kann – insbesondere durch die gezielte Konfrontation mit konträren Meinungen in Verbindung mit einer Antwortaufforderung. Die Ergebnisse zeigen, dass der Einsatz Künstlicher Intelligenz tatsächlich zu einer gesteigerten Wahrnehmung von Egalität führt – im Gegensatz zu zufällig eingeblendeten Kommentaren. Darüber hinaus zeigt sich, dass eine erhöhte wahrgenommene Egalität mit intensiverer interner Deliberation einhergeht. Der Einfluss KI-gestützter Konfrontation auf die interne Deliberation wird dabei durch die veränderte Wahrnehmung von Egalität vermittelt.

Jandura, O. (2025, 20. März). Konkurrierende Vielfaltsverständnisse. Jahrestagung der DGPuK zum Thema "Öffentlichkeit(en) und ihre Werte", Berlin.

Auf der Tagung wurde die Frage aufgeworfen, welche Werte für Öffentlichkeit und Medien relevant sind und wie sich diese Werte theoretisch begründen lassen. Der Vortrag ging einen Schritt weiter und zeigte am Beispiel des Maßes für Informationsentrophie Shannon`s H wie eine Verdichtung von Daten zu einem etablierten Index den Blick auf normativ abgeleitete Werte verschleiert. Kerngedanke der Argumentation war, dass Shannon`s H eine Gleichverteilung untersuchter Kategorien prämiert, diese angenommene Gleichverteilung jedoch nur mit einem (Prinzip der formalen Chancengleichheit) von vier aus Öffentlichkeitstheorien abgeleiteten Vielfaltsverständnissen korrespondiert. Empirisch konnte gezeigt werden, dass eine dem verfassungsrechtlichen Maßstab der abgestuften Chancengleichheit entsprechende Berichterstattung schlechter bewertet wird, als eine von dem Prinzip abweichende Berichterstattung. Aus diesem Grund sollten besser Maße der reflective diversity herangezogen werden.  

Prof. Dr. Olaf Jandura

Prof. Dr. Olaf Jandura
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